Woher kommen unsere Hunde?
Wir kooperieren mit zwei Sheltern in Rumänien: Bistrita und Baia Mare. Und das sind wahrlich keine schönen Orte. So oft es geht fahren oder fliegen wir nach Rumänien, um uns ein Bild vor Ort zu machen und um zu helfen. Die meisten Hunde werden auf den Straßen gefunden oder von Hundefängern ins Shelter gebracht. Leider oft völlig entkräftet und in kritischem Zustand. Die Helfer vor Ort päppeln die Tiere auf, machen Bilder und senden uns Infos, sodass wir den Vermittlungsprozess starten können.
Die beiden Shelter sind ständig überfüllt, trotz eines Anbaus in Baia Mare im Sommer 2018. Die Verhältnisse dort sind nicht mit deutschen Tierheimen vergleichbar. Es mangelt an allem, im Winter erfrieren junge und alte Tiere und im Sommer sterben viele an Infektionskrankheiten.
Warum Auslandstierschutz?
Das Thema Auslandstierschutz ist immer wieder in der Diskussion und deshalb finden wir es wichtig, unsere Beweggründe transparent zu machen. Oft wird das Argument angeführt, es gäbe genug deutsche Hunde in deutschen Tierheimen. Oft sind diese Hunde aber nur bedingt für die suchenden Interessenten geeignet und da es das Ziel jeder Vermittlung ist, eine passende, lebenslange Partnerschaft für Mensch und Tier zu finden, müssen Interessenten sich anderweitig umsehen. Hier setzen wir mit unserer Arbeit an.
Natürlich wissen wir, dass dieser Traum sich nicht durch die Vermittlung aller Tiere nach Deutschland verwirklichen lässt. Daher zielt unsere Arbeit darauf ab, das Leben der Tiere vor Ort zu verbessern. Durch Kastrationskampagnen, Aufklärungsarbeit, Futter- un Sachspenden setzen wir uns in Rumänien ein. Und einigen Tieren ermöglichen wir mit der Hilfe vieler großherziger Menschen ein neues Leben in Deutschland.
Partnerschaften, wie mit den Tierheimen Iserlohn und Witten, die unserem Vorhaben gegenüber dankenswerterweise sehr unterstützend und wohlwollend eingestellt sind, haben schon vielen unserer Tiere den Start ermöglicht. Auch der Gnadenhof Verein Quadrupedes und der Gnadenhof Eifel unterstützten uns bereits durch die Übernahme einiger Hundesenioren.
Hieran wird deutlich, dass wir uns nicht als Konkurrenz zum deutschen Tierschutz verstehen, sondern, im Gegenteil, Hand in Hand miteinander arbeiten. Wir alle verfolgen dasselbe Ziel und wünschen uns nichts mehr, als dass jedes einzelne Tier eine lebenslange Partnerschaft mit seinem Menschen eingehen kann.
„Jedes einzelne Tier“ heißt für uns aber auch, dass der Tierschutz nicht an der Grenze aufhören darf. Es heißt, dass ein Tier nicht aufgrund seines Geburtsortes mehr oder weniger Glück im Leben verdient hat. Daher halten wir den transparenten, geregelten Auslandstierschutz für überaus notwendig.
Für uns ist wichtig, dass wir mit unserer Arbeit nicht indirekt Praktiken wie beispielsweise den illegalen Welpenhandel vorantreiben und nicht willkürlich Hunde von der Straße fangen. Unsere Hunde holen wir hauptsächlich aus zwei rumänischen Tierheimen, in die die Tiere von Hundefängern gebracht werden. Tiere, die direkt von der Straße gerettet werden, werden von den rumänischen Freiwilligen eingefangen, wenn es ihnen sichtbar schlecht geht und sie auf die medizinische Versorgung im Shelter angewiesen sind.
Die Straßenhunde dürfen laut den Gesetzen vor Ort nicht kastriert und freigelassen werden. Für sie besteht keine andere Chance, als die Adoption, die vor Ort in Rumänien jedoch nur höchst selten möglich ist und dann häufig ein Leben an der Kette für die Hunde bedeutet.
Uns ist bewusst, dass wir nicht alle Hunde und Katzen retten können, aber wir freuen uns über jedes einzelne Tier, das hier eine Chance auf Leben bekommt. Und unserer Erfahrung nach nutzen die allermeisten Hunde diese Chance. Traumatisierte Hunde brauchen natürlich viel Zeit, Geduld und Liebe, um hier in ihrem Tempo aufzutauen. Sie müssen erst lernen, Vertrauen zu fassen und sich auf die neuen Lebensumstände einstellen. Hunde sind jedoch von Natur aus sehr anpassungsfähig und so halten wir diese Möglichkeit für die bessere Wahl, als ein ganzes Leben im Shelter.
Gerade junge Hunde haben oft noch keine negativen Erfahrungen gemacht und passen sich meist schnell an das Leben hier an. Sie stellen gerade für unerfahrene Interessenten oder Familien oft eine passendere Alternative da, als viele Insassen deutscher Tierheim.